Ermächtigung und Entmündigung – Zur institutionellen Rahmung eines technisch normierten Gesundheitsverständnisses und ihre Rolle für die narrative Subjektivierung
Abstract
Anhand des Gesundheitsdiskurses in Zeiten des demographischen Wandels wird gezeigt, wie Subjektivierung in den Institutionen der Biopolitik stattfindet. Im Lichte neuer technischer Möglichkeiten, in denen Bio- und Informationstechnologien konvergieren, wird die Rolle von Normierungsprozessen und von Leidenserfahrungen für die Subjektivierung untersucht. Subjektivierung äußerst sich nicht in der Weise eines philosophischen Ringens um Begriffe, sondern als narrative Artikulation einer Differenzerfahrung. Der Mensch – so Wilhelm Schapp – ist in Geschichten verstrickt, die in gewisser Weise das Gegenteil von begrifflichen Konzepten darstellen. Geschichten sind Äußerungen der Abweichung und der Differenz. Die Einzigartigkeit der eigenen Existenz und ihre Würde wird erfahren im Verstehen der Differenz von allgemeinem Menschenbild und Selbstbild. Die Diskussion wird anhand von vier Fragen geführt: 1) Wie kann Gesundheit in Zeiten der Transformation des historisch vermittelten und in der Erste...n-Person-Perspektive gegebenen menschlichen Leibes in einen nur in der Dritten-Person-Perspektive erfassbaren Körper verstanden werden? 2) Wie kann der Wandel des Gesundheitsverständnisses im Lichte neuer technischer Möglichkeiten zur Steigerung körperlicher Potentiale verstanden werden? 3) Welche Metaphysik im Sinne einer unartikulierten Voraussetzung manifestiert sich in diesem Wandel? 4) Welche Rolle spielt diese Metaphysik in den Institutionen der Biopolitik?
Keywords:
leib / körper / enhancement / ermächtigung / entmündigungSource:
Filozofija i društvo/Philosophy and Society, 2015, 499-518Publisher:
- Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju
Institution/Community
IFDTTY - JOUR AU - Wiegerling, Klaus PY - 2015 UR - http://rifdt.instifdt.bg.ac.rs/123456789/288 AB - Anhand des Gesundheitsdiskurses in Zeiten des demographischen Wandels wird gezeigt, wie Subjektivierung in den Institutionen der Biopolitik stattfindet. Im Lichte neuer technischer Möglichkeiten, in denen Bio- und Informationstechnologien konvergieren, wird die Rolle von Normierungsprozessen und von Leidenserfahrungen für die Subjektivierung untersucht. Subjektivierung äußerst sich nicht in der Weise eines philosophischen Ringens um Begriffe, sondern als narrative Artikulation einer Differenzerfahrung. Der Mensch – so Wilhelm Schapp – ist in Geschichten verstrickt, die in gewisser Weise das Gegenteil von begrifflichen Konzepten darstellen. Geschichten sind Äußerungen der Abweichung und der Differenz. Die Einzigartigkeit der eigenen Existenz und ihre Würde wird erfahren im Verstehen der Differenz von allgemeinem Menschenbild und Selbstbild. Die Diskussion wird anhand von vier Fragen geführt: 1) Wie kann Gesundheit in Zeiten der Transformation des historisch vermittelten und in der Ersten-Person-Perspektive gegebenen menschlichen Leibes in einen nur in der Dritten-Person-Perspektive erfassbaren Körper verstanden werden? 2) Wie kann der Wandel des Gesundheitsverständnisses im Lichte neuer technischer Möglichkeiten zur Steigerung körperlicher Potentiale verstanden werden? 3) Welche Metaphysik im Sinne einer unartikulierten Voraussetzung manifestiert sich in diesem Wandel? 4) Welche Rolle spielt diese Metaphysik in den Institutionen der Biopolitik? PB - Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju T2 - Filozofija i društvo/Philosophy and Society T1 - Ermächtigung und Entmündigung – Zur institutionellen Rahmung eines technisch normierten Gesundheitsverständnisses und ihre Rolle für die narrative Subjektivierung SP - 499 EP - 518 DO - 10.2298/FID1503499W ER -
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Jovanov, R.,& Wiegerling, K.. (2015). Ermächtigung und Entmündigung – Zur institutionellen Rahmung eines technisch normierten Gesundheitsverständnisses und ihre Rolle für die narrative Subjektivierung. in Filozofija i društvo/Philosophy and Society Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju., 499-518. https://doi.org/10.2298/FID1503499W
Jovanov R, Wiegerling K. Ermächtigung und Entmündigung – Zur institutionellen Rahmung eines technisch normierten Gesundheitsverständnisses und ihre Rolle für die narrative Subjektivierung. in Filozofija i društvo/Philosophy and Society. 2015;:499-518. doi:10.2298/FID1503499W .
Jovanov, Rastko, Wiegerling, Klaus, "Ermächtigung und Entmündigung – Zur institutionellen Rahmung eines technisch normierten Gesundheitsverständnisses und ihre Rolle für die narrative Subjektivierung" in Filozofija i društvo/Philosophy and Society (2015):499-518, https://doi.org/10.2298/FID1503499W . .