Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger
Abstract
Lange Zeit befaßte sich die Politische Philosophie vornehmlich mit so- zialen Institutionen und Systemen.l Die Politik erschien dabei als eine Auseinandersetzung mit Interessen und um Macht. Vernachlässigt wur- den die Subjekte, von denen in Demokratien doch alle politische Gewalt ausgeht. Dieser Vernachlässigung steuert das Thema der Bürgeridentität entgegen. Das entscheidende Subjekt, den Bürger, darf man allerdings weder auf den Bürger im engeren Sinn, den Staatsbürger, verkürzen, noch bei diesem die Bürgertugenden vergessen. Selbst wer den Staatsbürger für den wichtigsten Aspekt hält, darf die anderen Hinsichten nicht unter- schlagen, zumal sie das Staatsbürgersein beeinflussen. Die Bürgertugen- den wiederum tragen als Rechtssinn, Gerechtigkeitssinn und Gemeinsinn zum Wohlergehen der Demokratie bei, gehören deshalb zum Kern eines aufgeklärten Liberalismus.
Source:
Filozofija i društvo/Philosophy and Society, 2014, 205-222Publisher:
- Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju
Institution/Community
IFDTTY - JOUR AU - Höffe , Otfried PY - 2014 UR - http://rifdt.instifdt.bg.ac.rs/123456789/260 AB - Lange Zeit befaßte sich die Politische Philosophie vornehmlich mit so- zialen Institutionen und Systemen.l Die Politik erschien dabei als eine Auseinandersetzung mit Interessen und um Macht. Vernachlässigt wur- den die Subjekte, von denen in Demokratien doch alle politische Gewalt ausgeht. Dieser Vernachlässigung steuert das Thema der Bürgeridentität entgegen. Das entscheidende Subjekt, den Bürger, darf man allerdings weder auf den Bürger im engeren Sinn, den Staatsbürger, verkürzen, noch bei diesem die Bürgertugenden vergessen. Selbst wer den Staatsbürger für den wichtigsten Aspekt hält, darf die anderen Hinsichten nicht unter- schlagen, zumal sie das Staatsbürgersein beeinflussen. Die Bürgertugen- den wiederum tragen als Rechtssinn, Gerechtigkeitssinn und Gemeinsinn zum Wohlergehen der Demokratie bei, gehören deshalb zum Kern eines aufgeklärten Liberalismus. PB - Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju T2 - Filozofija i društvo/Philosophy and Society T1 - Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger SP - 205 EP - 222 DO - 10.2298/FID1403205H ER -
@article{ author = "Höffe , Otfried", year = "2014", abstract = "Lange Zeit befaßte sich die Politische Philosophie vornehmlich mit so- zialen Institutionen und Systemen.l Die Politik erschien dabei als eine Auseinandersetzung mit Interessen und um Macht. Vernachlässigt wur- den die Subjekte, von denen in Demokratien doch alle politische Gewalt ausgeht. Dieser Vernachlässigung steuert das Thema der Bürgeridentität entgegen. Das entscheidende Subjekt, den Bürger, darf man allerdings weder auf den Bürger im engeren Sinn, den Staatsbürger, verkürzen, noch bei diesem die Bürgertugenden vergessen. Selbst wer den Staatsbürger für den wichtigsten Aspekt hält, darf die anderen Hinsichten nicht unter- schlagen, zumal sie das Staatsbürgersein beeinflussen. Die Bürgertugen- den wiederum tragen als Rechtssinn, Gerechtigkeitssinn und Gemeinsinn zum Wohlergehen der Demokratie bei, gehören deshalb zum Kern eines aufgeklärten Liberalismus.", publisher = "Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju", journal = "Filozofija i društvo/Philosophy and Society", title = "Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger", pages = "205-222", doi = "10.2298/FID1403205H" }
Höffe , O.. (2014). Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger. in Filozofija i društvo/Philosophy and Society Beograd : Institut za filozofiju i društvenu teoriju., 205-222. https://doi.org/10.2298/FID1403205H
Höffe O. Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger. in Filozofija i društvo/Philosophy and Society. 2014;:205-222. doi:10.2298/FID1403205H .
Höffe , Otfried, "Minimalbürger, Staatsbürger, Weltbürger" in Filozofija i društvo/Philosophy and Society (2014):205-222, https://doi.org/10.2298/FID1403205H . .